Cyanistes teneriffae, African Blue Tit
Die Kanarenmeise (Cyanistes teneriffae) wurde früher als Unterart der Blaumeise geführt. Der Name Kanarenmeise ist irreführend, die englische Bezeichnung African Blue Tit trifft es besser. Die Vögel kommen vor allem in Nordwest Afrika vor, von Marokko bis Libyen und auf den Kanaren. Sie unterscheiden sich von der Blaumeise im Wesentlichen durch die tiefblaue Kopfplatte und den schwärzlichen Zügel- und Augenstreif.
(Cyanistes teneriffae teneriffae)
(Cyanistes teneriffae degener)
Auf den trockenen Inseln Fuerteventura und Lanzarote brütet die Kanarenmeise vor allem in den Palmen-Tamarisken Hainen. Die Vögel bevorzugen bewaldete Lebensräume, die sehr unterschiedlich seien können, wie Lorbeerwäldern, Baumheiden oder in den strauchartigen Euphorbien der Kanaren.
Über das Nahrungsspektrum der Kanarenmeise ist noch wenig bekannt, vermutlich ähnelt es dem der Kohlmeise stark. Auf den Kanaren sind es wohl vor allem kleine Schmetterlinge, Blattläuse und kleine Käfer, die die Vögel aufnehmen. Auf Nahrungssuche gehen die Vögel alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen in allen Vegetationsschichten. Außerhalb der Brutzeit bevorzugt in Palmen. Gerne hängen die Meisen auch Kopfüber an Pinienzapfen.
Während die Rufe der Kanarenmeise denen der Blaumeise ähneln unterscheidet sich der Gesang doch erheblich.
Kanarenmeisen brüten von Februar bis Juli. Das Nest ist dem der Blaumeise sehr ähnlich. Es besteht aus Moos, Kiefernadeln, Blättern und Federn. Es wird in ca. 3m Höhe in Astgabeln, Höhlen oder Felsspalten angelegt. Nistkästen nehmen die Vögel auch an. Das Gelege beseht aus 3 bis 6 Eiern. Über die Brutdauer und den Zeitraum bis zum Ausflug der Jungvögel ist noch nichts bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass sie, wie bei der Blaumeise, 12 bis 17 Tage beträgt und die Jungvögel spätesten nach drei Wochen flügge geworden sind.
Die Kanarenmeise gilt in ihrem Bestand als nicht gefährdet. Auf den Kanarischen Inseln ist sie ein häufiger Brutvogel. Über den afrikanischen Bestand ist nichts bekannt.